Es ist eine Frage, die sich viele Eltern stellen: Soll man sein Kind auch mal schreien lassen? Oft hört man Ratgeber, die sagen, dass es gut ist, das Baby schreien zu lassen, damit es lernt, sich selbst zu beruhigen. Andere sagen dagegen, dass das Schreienlassen schädlich sein kann. In diesem Blogartikel werden wir uns mit dieser Frage genauer auseinandersetzen und dir Informationen über die Auswirkungen des Schreienlassens auf Kinder und die Möglichkeiten der Therapie geben.

Kinder schreien lassen: ein veralteter Ansatz

Früher dachte man, dass es gut ist, ein Kind schreien zu lassen, damit es lernt, sich selbst zu beruhigen. Doch inzwischen hat die Wissenschaft gezeigt, dass das Schreienlassen nicht nur unangenehm für das Kind, sondern auch schädlich sein kann. Wenn ein Baby schreit, signalisiert es damit, dass es Bedürfnisse hat, die befriedigt werden müssen. Wenn diese Bedürfnisse nicht befriedigt werden, fühlt sich das Kind frustriert, traurig und ängstlich. Es kann sogar dazu führen, dass das Kind sich von seinen Eltern distanziert und Schwierigkeiten beim Vertrauen aufbauen hat. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Schreien ein natürliches und notwendiges Verhalten von Säuglingen und Kleinkindern ist, um ihre Bedürfnisse auszudrücken. Eltern sollten auf das Schreien ihres Kindes reagieren und versuchen, die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen und zu befriedigen.

Kinder schreien lassen - gut oder schlecht?
Das Schreien kleiner Kinder ist nervig – und das hat die Natur mit Absicht so gemacht, damit wir uns kümmern.

Was sind Schreikinder?

Ein Schreikind ist ein Kind, das häufig und lange schreit, oft ohne erkennbaren Grund. Schreikinder sind in der Regel unter einem Jahr alt, können aber auch älter sein. Es kann schwierig sein, Schreikinder zu beruhigen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Oft fühlen sich Eltern von Schreikindern überfordert und allein gelassen. Es ist wichtig zu beachten, dass das Schreikind-Phänomen normal ist und dass viele Eltern damit konfrontiert werden. Jedoch gibt es Möglichkeiten, damit umzugehen und das Schreien des Kindes zu reduzieren:

  • Regelmäßige Pflege und Interaktion mit dem Kind, um seine Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen
  • Entwicklung einer festen Schlafroutine
  • Verwendung von Beruhigungstechniken wie Schaukeln, Singen oder Wiegen
  • Regelmäßige Bewegung und Aktivitäten im Freien
  • Unterstützung durch professionelle Hilfe wie Bindungstherapie

Es ist wichtig, dass Eltern sich Unterstützung und Hilfe suchen, wenn sie sich von Schreikindern überfordert fühlen, um sich selbst und ihr Kind bestmöglich zu unterstützen. Eine professionelle Hilfe kann dabei helfen, die Bedürfnisse des Kindes besser zu verstehen und zu befriedigen. Und sie kann Eltern dabei unterstützen, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Es kann auch helfen, das Schreien des Kindes zu reduzieren und die Beziehung zwischen Eltern und Kind zu stärken.

Was man im Kind anrichtet, wenn man es allein schreien lässt

Wenn ein Kind immer wieder schreien muss, ohne dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, kann dies langfristige Auswirkungen auf seine psychische Gesundheit haben. Kinder, die häufig schreien müssen, können ängstlicher und unsicherer werden und Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen. Sie können auch Probleme haben, ihre Gefühle auszudrücken und zu regulieren und Schwierigkeiten in Beziehungen haben. Es kann auch dazu führen, dass das Kind sich von seinen Eltern entfernt und Probleme beim Aufbau von Beziehungen hat. Es ist wichtig, dass Eltern auf das Schreien ihres Kindes reagieren und versuchen, die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen und zu befriedigen, anstatt es allein schreien zu lassen.

Kinder, die man schreien lässt, können Bindungsstörungen entwickeln
Unerfüllte Bedürfnisse sorgen für Frust und Misstrauen

Kinder schreien lassen: Psychische Langzeitschäden

Die langfristigen Auswirkungen des Schreienlassens auf die psychische Gesundheit eines Kindes können schwerwiegend sein. Kinder, die häufig schreien müssen, ohne dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden, können Probleme bei der emotionalen Regulation und beim Vertrauen aufbauen entwickeln. Sie können auch Probleme haben, ihre Gefühle auszudrücken und in Beziehungen zu anderen. Es kann sogar dazu führen, dass das Kind später im Leben an Angststörungen oder Depressionen leidet. Es ist wichtig, dass Eltern auf das Schreien ihres Kindes reagieren und versuchen, die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen und zu befriedigen, um diese langfristigen Schäden zu vermeiden.

Welche Therapieformen können helfen?

Wenn du merkst, dass dein Kind häufig schreit und du unsicher bist, wie du damit umgehen sollst, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine Form der Therapie, die bei Schreikindern hilft, ist die Bindungstherapie. Diese Therapie unterstützt Eltern dabei, eine engere Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und dessen Bedürfnisse besser zu verstehen. Eine andere Therapieform ist die Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, das Verhalten des Kindes zu verändern und die Eltern dabei zu unterstützen, ihr Kind besser zu verstehen und zu unterstützen.

Wann sollte die Psychotherapie beginnen?

Es ist am besten, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sobald du merkst, dass dein Kind häufig schreit und du unsicher bist, wie du damit umgehen sollst. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Erfolgschancen.

Welche Therapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die man als Kind schreien ließ?

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die als Kinder schreien gelassen wurden, können Probleme haben, ihre Gefühle auszudrücken und zu regulieren, sowie Schwierigkeiten in Beziehungen und Vertrauen aufzubauen. Eine geeignete Therapieform für Kinder kann die Bindungstherapie sein, während für Jugendliche und Erwachsene die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder die Verhaltenstherapie geeignet sein kann. Diese Therapieformen helfen dabei, frühe Erfahrungen und Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten und bei der Entwicklung einer positiven Selbstwahrnehmung und einer gesunden emotionalen Regulierung zu helfen.

Nähe fördert die seelische und körperliche Gesundheit - bei Eltern und Kindern
Liebevolle Nähe kann manchmal alles sein, was das Kind braucht

Kann man die erworbenen Bindungsstörungen selbst therapieren?

Es ist möglich, dass einige Menschen, die als Kinder schreien gelassen wurden, versuchen, ihre Probleme selbst zu lösen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Folgen von Bindungsstörungen komplex und tiefgreifend sein können. Daher ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Selbsthilfemaßnahmen, wie das Lesen von Ratgeberbüchern oder das Teilnehmen an Online-Foren, können zwar hilfreich sein, können jedoch in den meisten Fällen nicht den Ersatz für professionelle Unterstützung darstellen.

Ein Therapeut kann dir helfen, deine Gefühle und Erfahrungen besser zu verstehen. Er kann dir Werkzeuge an die Hand geben, um die erworbenen Bindungsstörungen anzugehen. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Was für einen Menschen funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für jemand anderen. Eine professionelle Therapie kann dir helfen, die für dich am besten geeignete Therapieform zu finden und dich auf dem Weg zur Heilung zu unterstützen. Es kann schwierig sein, sich auf den Heilungsprozess einzulassen. Aber mit der richtigen Unterstützung und dem Willen, sich zu verbessern, kann man die erworbenen Bindungsstörungen überwinden.

Fazit:

Das Schreienlassen von Kindern kann langfristige Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben. Es ist wichtig, dass Eltern auf das Schreien ihres Kindes reagieren und versuchen, die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen und zu befriedigen. Wenn du merkst, dass dein Kind häufig schreit und du unsicher bist, wie du damit umgehen sollst, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es gibt verschiedene Therapieformen, die helfen können. Sie helfen dabei, frühe Erfahrungen und Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten. Und sie unterstützen bei der Entwicklung einer positiven Selbstwahrnehmung und einer gesunden emotionalen Regulierung. Es ist wichtig, sich Zeit und Geduld zu geben und sich auf den Heilungsprozess einzulassen.

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