Die Neujahrsdepression, auch als „Januar-Blues“ bezeichnet, ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen nach dem Jahreswechsel erleben. Sie ist in der Regel nicht von Dauer, kann aber ebenso belastend sein, wie eine ausgewachsene Depression.
Neujahrsdepression – Symptome
Sie kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, wie zum Beispiel:
- Gefühle der Einsamkeit und Isolation
- Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit
- Schwierigkeiten beim Aufstehen und bei der täglichen Routine
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Appetitveränderungen und Gewichtsveränderungen
- Schlafstörungen
- Vermehrter Konsum von Alkohol oder anderen Drogen
Entstehung des Januar-Blues
Die Neujahrsdepression kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Einer davon ist der Vergleich mit anderen Menschen, insbesondere wenn man das Gefühl hat, dass die eigene Lebenssituation nicht so gut ist wie die anderer. Auch der Rückgang von sozialen Kontakten und Aktivitäten nach den Feiertagen kann dazu beitragen. Zudem kann der plötzliche Übergang von festlichem Trubel zur normalen Arbeitswoche einen Kontrast bilden, der zu Niedergeschlagenheit führen kann.
Auch eine gefühlte Perspektivlosigkeit, der Gedanke, dass das neue Jahr nicht besser anfängt, als das alte geendet hat, kann zu dieser depressiven Stimmung führen. Gerade, wenn der Wechsel von der feierlichen Stimmung in den Alltag sehr abrupt ist, zieht das oft herunter. Im Folgenden daher ein paar Tipps zur Selbsthilfe, wenn deine Stimmung nach dem Jahreswechsel plötzlich kippt.
Kleine Selbsthilfe bei Neujahrsdepression
Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um die Neujahrsdepression zu bekämpfen und sich besser zu fühlen. Hier sind einige Tipps:
- Setze realistische Ziele und Erwartungen. Stelle sicher, dass du realistische Ziele für das neue Jahr setzt und nicht zu viel von dir erwartest. Auf diese Weise vermeidest du Enttäuschungen und Frustration.
- Verbinde dich mit anderen Menschen. Soziale Kontakte sind wichtig, um sich gut zu fühlen. Suche daher nach Möglichkeiten, dich mit Freunden und Familie zu treffen oder neue Menschen kennenzulernen.
- Bleibe aktiv. Bewegung und Sport können dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern und Antriebslosigkeit zu reduzieren. Suche nach Aktivitäten, die dir Spaß machen, und versuche, sie regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren.
- Pflege deine Gesundheit. Eine gesunde Ernährung, ausreichender Schlaf und der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum können dazu beitragen, dass du dich besser fühlst. Versuche, ein gesundes Gleichgewicht zwischen diesen Faktoren zu finden und achte auf deine körperliche und mentale Gesundheit.
- Setze Prioritäten und organisiere deine Zeit. Es kann hilfreich sein, sich Gedanken darüber zu machen, was für dich wichtig ist und wie du deine Zeit am besten nutzen kannst. Indem du deine Zeit sinnvoll einteilst und Prioritäten setzt, vermeidest du Stress und fühlst dich vielleicht weniger überfordert.
- Suche professionelle Hilfe. Wenn du das Gefühl hast, dass die Neujahrsdepression länger andauert oder sich verschlimmert, ist es möglicherweise hilfreich, sich an einen Psychologen oder einen anderen mentalen Gesundheitsfachmann zu wenden. Sie können dir dabei helfen, die Ursachen der Depression zu verstehen und dir bei der Entwicklung von Strategien zur Bewältigung zu helfen.
- Folge Nachtgespräch auf Tiktok und bilde dich weiter.
Kann auf eine ernste Störung hinweisen – muss aber nicht
Es ist wichtig zu beachten, dass die Neujahrsdepression ein verbreitetes Phänomen ist und dass es Möglichkeiten gibt, damit umzugehen. Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung brauchst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit den oben genannten Selbsthilfemöglichkeiten und etwas Zeit kannst du deine Neujahrsdepression überwinden und das neue Jahr positiv gestalten.
Eine Neujahrsdepression kann auf eine tieferliegende, ernsthafte Störung hinweisen. Ähnlich der Winder-SAD kann sie eine versteckte „richtige“ Depression sein. Es kann aber auch eine temporäre depressive Verstimmung sein, die durch ein Gefühl der Überforderung beim Denken an das neue Jahr entsteht oder durch Stress, weil man sich zu viele Neujahrsvorsätze (übrigens eine schlechte Idee) vorgenommen hat.
Wer unter dem Januar-Blues leidet und beim besten Willen keine Ursache dafür finden kann, sollte durchaus mal an eine Psychotherapie denken. Zumindest kann ein Psychotherapeut oder Psychologe abklären, ob es saisonal ist oder doch eine Grundstörung vorliegt.