Was ist Selbstsabotage in der Psychotherapie?

Selbstsabotage ist ein Verhaltensmuster, bei dem eine Person ihre eigenen Ziele oder Bemühungen auf ungewollte Weise untergräbt oder behindert. Es kann in vielen Bereichen auftreten, einschließlich der psychotherapie. In der psychotherapie kann Selbstsabotage auftreten, wenn eine Person bewusst oder unbewusst Handlungen unternimmt, die ihre Fortschritte in der Behandlung behindern. Beispiele hierfür könnten sein, dass eine Person Therapiesitzungen verpasst oder nicht vollständig an ihnen teilnimmt, oder dass sie sich nicht an Hausaufgaben hält, die von ihrem Therapeuten aufgegeben wurden. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, mit dem Therapeuten zu besprechen, warum die Selbstsabotage stattfindet und wie sie überwunden werden kann.

Wodruch wird eine Selbstsabotage in der Psychotherapie ausgelöst?

Es gibt keine einzige Ursache für Selbstsabotage in der psychotherapie. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die dazu beitragen können. Einige mögliche Gründe für Selbstsabotage in der psychotherapie sind:

  1. Angst vor Veränderung: Manche Menschen haben Angst vor Veränderungen, selbst wenn diese Veränderungen positiv sind. Sie könnten sich Sorgen machen, dass die Veränderungen, die in der Therapie stattfinden, zu viel für sie sind oder dass sie damit nicht umgehen können.
  2. Unsicherheit: Selbstsabotage kann auch durch mangelndes Selbstvertrauen oder Unsicherheit ausgelöst werden. Sie könnten sich unsicher fühlen, ob Sie in der Lage sind, die Veränderungen, die in der Therapie stattfinden, umzusetzen.
  3. Scham: Manche Menschen fühlen sich wegen ihrer Probleme oder Schwierigkeiten schuldig oder schämen sich. Diese Gefühle können dazu führen, dass sie ihre Fortschritte in der Therapie sabotieren, um zu vermeiden, dass sie sich noch schlechter fühlen.
  4. Vermeidung von Verantwortung: In einigen Fällen kann Selbstsabotage dazu dienen, Verantwortung für eigene Handlungen und Entscheidungen zu vermeiden. Sie könnten sich sagen, dass die Therapie nicht funktioniert hat, anstatt sich einzugestehen, dass sie nicht genug getan haben, um Fortschritte zu machen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Selbstsabotage häufig unbewusst stattfindet und dass die Gründe dafür vielfältig und komplex sein können. Wenn Sie sich selbst sabotieren, kann es hilfreich sein, mit Ihrem Therapeuten zusammenzuarbeiten, um herauszufinden, was dahintersteckt und wie Sie damit umgehen können.

Selbstsabotage in Psychotherapie
Therapiesitzung

Wie kann ich dem Therapeuten die Selbstsabotage mitteilen?

Es gibt einige Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Therapeuten von der Selbstsabotage erzählen können:

  1. Sprechen Sie direkt darüber: Sie können sich während einer Therapiesitzung direkt mit Ihrem Therapeuten über das Thema Selbstsabotage unterhalten. Erklären Sie, wie Sie sich dabei fühlen und welche Gedanken und Verhaltensweisen Sie beobachtet haben, die Ihre Fortschritte behindern.
  2. Schreiben Sie es auf: Möglicherweise fällt es Ihnen leichter, über die Selbstsabotage zu schreiben, anstatt sie laut auszusprechen. Sie können Ihrem Therapeuten einen Brief oder eine E-Mail schreiben, in dem Sie darüber berichten.
  3. Nutzen Sie die Hausaufgaben: Viele Therapeuten geben ihren Patienten Hausaufgaben, die zwischen Sitzungen erledigt werden sollen. Sie können diese Aufgaben nutzen, um über die Selbstsabotage zu berichten. Sie könnten zum Beispiel ein Tagebuch führen, in dem Sie über die Selbstsabotage schreiben und wie sie sich auf Ihre Fortschritte auswirkt.

Es ist wichtig, dass Sie offen und ehrlich über die Selbstsabotage sprechen, damit Ihr Therapeut Ihnen besser helfen kann, sie zu überwinden.

5 Tipps zur Selbstsabotage

  1. Identifizieren Sie Ihr Verhaltensmuster: Beobachten Sie sich genau und versuchen Sie herauszufinden, wann und warum Sie sich selbst sabotieren. Was geschieht vor, während und nach der Selbstsabotage? Welche Gedanken und Gefühle tauchen auf? Dies kann Ihnen helfen, das Verhaltensmuster besser zu verstehen und zu erkennen, wann es wahrscheinlicher ist, dass es auftritt.
  2. Setzen Sie sich realistische Ziele: Es ist wichtig, dass Ihre Ziele realistisch und erreichbar sind. Wenn Ihre Ziele zu hoch gesteckt sind, könnten Sie sich selbst sabotieren, um sie nicht erreichen zu müssen. Setzen Sie sich Ziele, die realistisch und schrittweise erreichbar sind, um das Risiko von Selbstsabotage zu verringern.
  3. Seien Sie gnädig mit sich selbst: Seien Sie nicht zu hart zu sich selbst, wenn Sie sich selbst sabotieren. Erinnern Sie sich daran, dass Selbstsabotage häufig unbewusst stattfindet und dass es okay ist, Fehler zu machen. Seien Sie gnädig mit sich selbst und versuchen Sie, sich auf die Fortschritte zu konzentrieren, die Sie gemacht haben, anstatt sich auf Ihre Fehler zu konzentrieren.
  4. Sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten: Wenn Sie sich selbst sabotieren, kann es hilfreich sein, mit Ihrem Therapeuten darüber zu sprechen. Er kann Ihnen dabei helfen, das Verhaltensmuster besser zu verstehen und es zu überwinden.
  5. Belohnen Sie sich für Fortschritte: Belohnen Sie sich, wenn Sie Fortschritte machen und sich nicht selbst sabotieren. Dies kann Ihnen dabei helfen, sich motivierter und selbstbewusster zu fühlen und das Risiko von Selbstsabotage zu verringern.

Gastbeitrag von Jassi

jassi

Von jassi

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