Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die eine große Auswirkung auf das Leben einer Person haben kann. Viele Menschen denken, dass Depressionen einfach nur traurige oder deprimierte Stimmungen sind, die vorübergehen werden, aber sie sind viel mehr als das. Depressionen sind eine der am weitesten verbreiteten psychischen Störungen weltweit und können eine Vielzahl von anderen psychischen Erkrankungen und körperlichen Beschwerden auslösen oder verschlimmern. In diesem Artikel werden wir uns mit den verschiedenen psychischen Erkrankungen und körperlichen Beschwerden beschäftigen, die mit Depressionen in Verbindung stehen.

Psychische Erkrankungen, die mit Depressionen in Verbindung stehen

Depressionen sind oft mit anderen psychischen Erkrankungen verbunden. Hier sind einige der häufigsten Erkrankungen, die zusammen mit Depressionen auftreten können.

1. Psychosen

Psychosen sind schwere psychische Störungen, die eine Beeinträchtigung der Realitätswahrnehmung, Denk- und Handlungsstörungen sowie Störungen des Gefühlslebens zur Folge haben können. Schizophrenie ist die bekannteste Form von Psychosen. Es gibt jedoch auch andere psychotische Störungen, die von einer Depression begleitet werden können. Bei Menschen mit Depressionen können Psychosen auftreten, wenn sie starke Gefühle von Schuld oder Wertlosigkeit haben, die sich in Halluzinationen oder Wahnvorstellungen äußern können. Gleichzeitig können psychotische Krisen zum Ausbruch einer Depression führen. Beide Krankheiten können sich dann gegenseitig verstärken.

Depression ist oft eine Folge psychischer Krankheiten
Depression ist oft eine Folge psychischer Krankheiten

2. Neurosen

Neurosen sind psychische Störungen, die durch Angst, Unruhe und innere Konflikte gekennzeichnet sind. Es gibt verschiedene Arten von Neurosen, einschließlich generalisierter Angststörungen, Zwangsstörungen und Panikstörungen. Diese Störungen können Depressionen begleiten, da sie die Stimmung der Person verschlechtern und es schwieriger machen können, mit den täglichen Aufgaben umzugehen. Langfristiges Leiden an Neurosen, wie beispielsweise an einer Herzneurose, kann eine Depression auslösen, wenn der Leidensdruck die Teilnahme am Alltag stark einschränkt.

3. Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen sind psychische Störungen, die durch tief verwurzelte Verhaltens- und Denkmuster gekennzeichnet sind, die in der Regel im frühen Erwachsenenalter beginnen. Es gibt verschiedene Arten von Persönlichkeitsstörungen, einschließlich Borderline-Persönlichkeitsstörung, narzisstischer Persönlichkeitsstörung und antisozialer Persönlichkeitsstörung. Menschen mit Depressionen können auch eine Persönlichkeitsstörung haben, die sich auf ihre Stimmung auswirkt und sie daran hindert, Beziehungen aufzubauen und ein erfülltes Leben zu führen. Nahezu jede Persönlichkeitsstörung kann ihrerseits wieder depressive Symptome auslösen oder den Ausbruch einer schweren Depression begünstigen.

Depression in Folge psychischer Störungen

Im Folgenden werden drei ausgewählte psychische Störungen näher beleuchtet, die den Ausbruch einer Depression begünstigen oder sogar verursachen können.

Psychose: Schizophrenie

Schizophrenie führt oft zu Depressionen
Schizophrenie kann einsam machen.

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die sich auf die Art und Weise auswirkt, wie eine Person denkt, fühlt und handelt. Menschen mit Schizophrenie haben oft Schwierigkeiten, die Realität von ihrer Vorstellungswelt zu unterscheiden. Sie können Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Gedankenstörungen erleben, die sie von anderen Menschen isolieren und ihre Lebensqualität beeinträchtigen.

Schizophrenie kann auch zu Depressionen führen. Die Angst und Isolation, die oft mit der Schizophrenie einhergehen, können dazu führen, dass sich eine Person hoffnungslos und niedergeschlagen fühlt. Die Medikamente, die zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt werden, können auch eine depressive Störung auslösen.

Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Depression bei Menschen mit Schizophrenie begünstigen können, sind ein früher Beginn der Schizophrenie, schlechte soziale Unterstützung und ein Mangel an psychischer Unterstützung.

Neurose: Angststörung

Angststörungen sind eine Gruppe von psychischen Störungen, die sich auf Angst und Sorgen konzentrieren. Menschen mit Angststörungen können Panikattacken, Zwangsstörungen und Phobien erleben, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen.

Angststörungen können direkt zu Depressionen führen. Die ständigen Sorgen und Ängste können dazu führen, dass eine Person sich überwältigt und einsam fühlt. Die Medikamente, die zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden, können allerdings auch eine depressive Störung auslösen.

Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Depression bei Menschen mit Angststörungen begünstigen können, sind ein schlechtes soziales Netzwerk, ein Mangel an Unterstützung und eine geringe Fähigkeit, mit Stress umzugehen.

Persönlichkeitsstörung: Borderline

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Störung, die sich auf die Art und Weise auswirkt, wie eine Person denkt, fühlt und handelt. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben oft Probleme mit der Kontrolle ihrer Emotionen und dem Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie können impulsiv handeln und sich in riskante Verhaltensweisen verwickeln.

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird häufig von Depressionen begleitet. Die Angst und Isolation, die oft mit Borderline-Persönlichkeitsstörung einhergehen, können dazu führen, dass sich eine Person traurig, frustriert und niedergeschlagen fühlt. Die Medikamente, die zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörung eingesetzt werden, können aber auch eine depressive Störung auslösen.

Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Depression bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung begünstigen können, sind eine instabile Beziehung zu anderen Menschen, eine Geschichte von Trauma und ein Mangel an psychischer Unterstützung.

Körperliche Beschwerden, die zu Depressionen führen können

Depressionen können auch durch körperliche Beschwerden ausgelöst werden oder in Verbindung damit auftreten. Hier sind einige der häufigsten körperlichen Beschwerden, die mit Depressionen verbunden sind.

1. Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom von Depressionen. Menschen mit Depressionen können Schwierigkeiten haben, einzuschlafen, durchzuschlafen oder morgens aufzustehen. Eine unzureichende oder gestörte Schlafqualität kann das Risiko für Depressionen erhöhen oder vorhandene Depressionen verschlimmern. Es ist wichtig, dass Menschen mit Depressionen ihre Schlafgewohnheiten verbessern, um ihre Stimmung und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.

Auch leichte körperliche Beschwerden können Depressionen auslösen
Auch leichte körperliche Beschwerden können Depressionen auslösen.

2. Schmerzen

Schmerzen können auch zu Depressionen führen oder diese verschlimmern. Menschen mit chronischen Schmerzen, wie Rückenschmerzen oder Migräne, haben ein höheres Risiko für Depressionen als Menschen ohne Schmerzen. Schmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und dazu führen, dass sich Menschen isolieren und sich hilflos fühlen.

3. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck und Herzerkrankungen, können auch zu Depressionen führen oder diese verschlimmern. Es wird empfohlen, dass Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihre Stimmung überwachen und ihre Ärzte über mögliche Anzeichen einer Depression informieren, da diese die Genesung behindern und das Risiko von Komplikationen erhöhen können.

4. Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Veränderungen können auch zu Depressionen führen. Frauen können während der Schwangerschaft, nach der Geburt oder während der Wechseljahre ein höheres Risiko für Depressionen haben. Hormonelle Veränderungen können das Gleichgewicht im Gehirn beeinflussen und die Stimmung beeinträchtigen. Auch Männer können durch hormonelle Veränderungen ein erhöhtes Risiko für Depressionen entwickeln, insbesondere wenn der Testosteronhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät.

5. Krebs

Krebs kann ebenfalls eine depressive Störung verursachen. Die Diagnose und Behandlung von Krebs kann eine enorme Belastung für das Leben einer Person darstellen und zu Depressionen führen. Krebspatienten sollten in ihrem Behandlungsplan immer auch eine Psychotherapie bei einem Psychoonkologen haben. Das hilft, um mit der Belastung durch die Diagnose, die Folgen der Therapien und der Emotionen klarzukommen.

Depression als Folge körperlicher Krankheiten

Schauen wir uns jetzt mal konkret die Migräne und den Krebs als zwei Krankheiten an, die sehr häufig zum Ausbruch einer komorbiden Depression führen.

Migräne

Migräne ist eine häufige Form von Kopfschmerzen, die durch pulsierende Schmerzen auf einer Seite des Kopfes, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen gekennzeichnet ist. Eine chronische Migräne kann auch mit Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen verbunden sein sowie Auraanfälle erzeugen.

Migräne kann zu Isolation und Depression führen
Migräne kann zu Isolation und Depression führen.

Menschen, die an Migräne leiden, haben ein höheres Risiko, zusätzlich an einer Depression zu erkranken. Migräne kann sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden einer Person auswirken und zu Einschränkungen im täglichen Leben führen. Die Schmerzen und das Unbehagen können dazu führen, dass eine Person sich belastet und hoffnungslos fühlt.

Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Depression bei Menschen mit Migräne begünstigen können, sind eine familiäre Geschichte von Depressionen, ein schlechtes soziales Netzwerk und ein Mangel an Unterstützung.

Krebs

Krebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch das unkontrollierte Wachstum von abnormen Zellen im Körper verursacht wird. Viele Arten von Krebs können zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Schmerzen, Erschöpfung und Übelkeit. Die Behandlung von Krebs kann auch zu einer Reihe von körperlichen und emotionalen Belastungen führen.

Menschen, die an Krebs erkranken, haben ein extrem erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Die Angst vor der Erkrankung und der Behandlung, der Verlust der körperlichen Unversehrtheit und die Auswirkungen der Behandlung können zu einer schweren Belastung für die emotionale Gesundheit einer Person werden.

Einsamkeit im Krankenhaus kann die Stimmung nachhaltig stören
Einsamkeit im Krankenhaus kann die Stimmung nachhaltig stören

Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Depression bei Menschen mit Krebs begünstigen können, sind ein ungenügendes soziales Netzwerk, finanzielle Schwierigkeiten, Angst und ein Mangel an Unterstützung.

Fazit

Depressionen sind eine ernsthafte psychische Erkrankung, die oft mit anderen psychischen Erkrankungen und körperlichen Beschwerden in Verbindung stehen. Insgesamt kann praktisch jede psychische Störung oder körperliche Erkrankung zu Depressionen führen. Es ist wichtig, dass Menschen, die an einer dieser Störungen leiden, auf Anzeichen von Depressionen achten und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen. Dazu gehören Psychotherapie und Medikamente, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

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